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FORTSETZUNG 4 : Ausgewählte “Nachleseartikel” ausgewählt durch Redaktion www.KLIMAWANDEL.com

Ende des 21. Jahrhunderts könnte New York wegen der globalen Erwärmung durchschnittlich alle drei bis vier Jahre überschwemmt werden.

 

Der Weltklimarat (IPCC) hat vor Hitzewellen in Kalifornien und einer Bedrohung der Metropole New York durch Überschwemmungen gewarnt. Ende des 21. Jahrhunderts könnte dem Szenario einer starken globalen Erwärmung zufolge New York durchschnittlich alle drei bis vier Jahre überschwemmt werden. In Los Angeles könnte die Zahl der Tage in Hitzeperioden von derzeit 12 auf 44 bis fast 100 anwachsen.

Der IPCC-Bericht zeichnet mögliche Folgen für Nordamerika auf, zu denen Milliardenverluste für die Holzwirtschaft und Konflikte um Trinkwasser gehören. So würde der Columbia-River bei einer durchschnittlichen Erderwärmung um zwei Grad bis 2040 im Sommer fünf Milliarden Kubikmeter weniger Wasser führen, heißt es. Zugleich wachse jedoch der Bedarf allein der Großstadt Portland um 26 Millionen Kubikmeter.

In Lateinamerika könnten binnen 15 Jahren alle Gletscher abgeschmolzen sein. Im brasilianischen Regenwald droht der Verlust von bis zu 30 Prozent der Arten. Ackerland könnte sich in Savanne verwandeln und Wirbelstürme in Regionen auftreten, die solche Wetterextreme bisher nicht kannten.

Der IPCC-Wissenschaftler Edmundo de Alba verwies auf das Jahr 2005, als sich ein ungewöhnlich schwerer tropischer Sturm in Hurrikan-Stärke vor der brasilianischen Küste im Südatlantik bildete. Der Meeresspiegel könnte an den Küsten Südamerikas bis zum Jahr 2080 um 1,3 Meter steigen und tief gelegene Städte wie Rio de Janeiro oder Buenos Aires überfluten.

In anderen Gebieten Südamerikas fehlten 70 Millionen Menschen Wasser. Wo heute schon Dürren aufträten, werde es durch den Klimawandel noch trockener, sagte de Alba. In Gebieten mit viel Niederschlag werde es dagegen noch mehr regnen. (Ag.)

 

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Klimawandel könnte auch bei uns Todesopfer fordern:

Forscher schätzen, dass allein in Wien jährlich bis zu 300 Personen an den Folgen des Klimawandels sterben werden.

Der Klimawandel wird nicht nur in entfernten Ländern Todesopfer fordern. Auch in Österreich erwarten Experten des Forschungsprogramms "StartClim" bis zum Ende des 21. Jahrhunderts direkte Auswirkungen auf die Sterbestatistiken. Im Rahmen von "StartClim" setzen sich Forscher aus zahlreichen österreichischen Institutionen seit Anfang 2003 mit dem Klimawandel und seinen Auswirkungen auseinander.

Direkte Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit wird es nach Ansicht der Wissenschafter etwa während Hitzeperioden geben. Berechnungen zufolge starben zwischen 1990 und 2004 in Wien während heißer Wetterphasen täglich durchschnittlich vier bis sieben Personen mehr als an anderen Tagen. Das ist durchaus vergleichbar mit Grippewellen, vier bis neun Todesopfer zusätzlich gab es während Influenzazeiten.

Szenarien des Klimawandels Je nach der weiteren weltweiten Entwicklung an Treibhausgasen errechneten die Forscher verschiedene Szenarien des Klimawandels. Das Ergebnis: Zwischen 100 und 300 Personen werden jährlich alleine in Wien auf Grund der Zunahmen von Hitze-Tagen zusätzlich sterben, hieß es dazu seitens des Umweltbundesamtes (UBA) gegenüber der APA. Folgen auf Hitzetage warme Nächte, ist die Sterberate noch höher. Die fehlende nächtliche Abkühlung verringert die für die Gesundheit wesentliche nächtliche Erholung.

Der Klimawandel wird laut den Experten aber auch indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben. So werden sich Allergie auslösende Pflanzen - wie die Ambrosie - stärker ausbreiten. Derzeit sind die Pflanzen nur auf elf Prozent der Fläche Österreichs zu finden, bis 2100 könnten es 80 Prozent der Fläche sein.

Anstieg auch bei Tierkrankheiten befürchtet Ebenfalls einen Zusammenhang mit dem Klima zeigt die Tularämie oder "Hasenpest". Es handelt sich um eine Infektionskrankheit, die hauptsächlich Nagetiere befällt und auch auf den Menschen übertragbar ist. Halten die derzeitigen Klimatrends an, könnte sich das derzeitige Ausbreitungsgebiet in Ostösterreich in rund 30 Jahren über das Donautal weit nach Westen erstrecken und sich über die Südsteiermark weiter in den Süden ausbreiten.

Kontinuierliche Temperaturerhöhung ist auch ein Faktor für langfristiges Ansteigen der Waldgrenze. Bei einer Erderwärmung um circa 2,2 Grad würde die Waldgrenze um 450 m ansteigen. Als Folge verringerte sich der Lebensraum von Birk- und Schneehuhn, Gams- und Steinwild in den Niederen Tauern um mehr als 80 Prozent verringert. Damit sei mit dem Verschwinden von ganzen Tierpopulationen zu rechnen, weil die Tiere auch anfälliger für Krankheiten und leichter Opfer von Beutegreifern werden.

StartClim wurde als Reaktion auf die Hochwasserereignisse 2002 mit dem Ziel gegründet, Folgen des Klimawandels zu untersuchen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. In kleinen Projekten mit einer Laufzeit von zehn Monaten betreiben rund 100 österreichische Wissenschafter Klimafolgenforschung. Zusatzquelle : APA

 

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Neue Studie „Klimawandel bedroht globale Sicherheit“

US-Militärs untersuchten sicherheitspolitische Folgen der Klimaveränderungen.

WASHINGTON / WIEN. Angesichts der globalen Klimaveränderungen drücken jetzt auch die US-Militärs auf den Alarmknopf. Denn: „Der Klimawandel ist eine Frage der nationalen Sicherheit“, sagt der frühere Stabschef der US-Armee General Gordon R. Sullivan. „Die Instabilität des Klimas wird geopolitische Instabilitäten zur Folge haben und so die amerikanischen Militäroperationen rund um den Globus beeinflussen.“

General Sullivan stand an der Spitze einer Expertenrunde aus elf Admirälen und Generälen, die die Studie „Die nationale Sicherheit und die Bedrohung durch den Klimawandel“ zusammengestellt hat. Für die Spitzenmilitärs ist dabei klar:

•Der projektierte Klimawandel stellt eine gravierende Gefahr für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten dar.

•Der Klimawandel kann die Instabilität in einigen der Unruhegebiete der Welt noch erhöhen.

•Die Klimaveränderungen können aber auch zu verstärkten Spannungen in stabileren Regionen der Welt führen.

•Klimawandel, nationale Sicherheit und Energieabhängigkeit bilden gleichsam ein Paket globaler Herausforderungen.

Die Zunahme von extremen Stürmen, Dürren und Überflutungen, der ansteigende Meeresspiegel, schmelzende Gletscher und die rasche Ausbreitung von Seuchen als Folge der Klimaveränderungen werden gewöhnlich als ökologische Herausforderungen gesehen. Die vom Zentrum für Marine-Analysen herausgegebene Studie richtet das Hauptaugenmerk auf die militärischen Implikationen und nennt als wichtigste Risikofaktoren:

•massive Migrationsströme;

•erhöhte Spannungen an zwischenstaatlichen Grenzen;

•verstärkte weltweite Nachfrage nach Rettungs- und Evakuierungsmissionen:

•vermehrte Konflikte um lebenswichtige Ressourcen, Wasser und Lebensmittel eingeschlossen.

Migrationsdruck auf Europa Admiral Joseph Lopez, Ex-Kommandant der US-Seestreitkräfte in Europa, glaubt, dass der Klimawandel auch „Bedingungen schaffen kann, die den Krieg gegen den Terror verlängern“. Als Gegenmaßnahme sei der CO2-Ausstoß unbedingt zu verringern“, fordert General Anthony Zinni, früherer Befehlshaber der US-Streitkräfte im Nahen Osten: „So oder so werden wir dafür bezahlen müssen: Entweder wir zahlen heute wirtschaftlich dafür, wenn wir uns zur Verringerung der Treibhausgase entschließen. Oder wir werden später einmal militärisch dafür bezahlen, auch mit Menschenleben.“

Für Europa prognostiziert die Studie neue Spannungen durch den erhöhten Migrationsdruck aus Afrika und Nahost, ausgelöst durch die Klimaveränderungen: „Einige der engsten Verbündeten der USA werden dadurch abgelenkt sein, dass sie darum kämpfen werden müssen, ihre eigenen Grenzen zu schützen.“ Und: „Es ist durchaus möglich, dass einige starke US-Verbündete durch die anschwellenden Migrationsströme und die mangelnde Grenzkontrolle einer inneren Zerreißprobe ausgesetzt sein werden.

 

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