150% <-- X 1,5 - E I N E I N H A L B F A C H E - S C H R I F T G R Ö ß E
200% <-- X 2 - D O P P E L T E - S C H R I F T G R Ö ß E
Klimawandelstopper08

FORTSETZUNG 6 : Ausgewählte “Nachleseartikel” ausgewählt durch Redaktion www.KLIMAWANDEL.com

Klimawandel einfach wegdiskutieren ?

2000 Vertreter von Industrie und Regierungen beraten in Bonn über mögliche Schritte gegen den Klimawandel. Japan setzt erste Taten.

Rund 2.000 Vertreter von Regierungen, Industrie, Umweltorganisationen und Forschungseinrichtungen treffen sich heute, Montag, in Bonn um über mögliche Schritte gegen den Klimawandel zu beraten. Die zweiwöchige Konferenz auf Arbeitsebene der UN-Klimarahmenkonvention bereitet den nächsten Klimagipfel Anfang Dezember auf Bali vor.

In Bonn treffen sich nach Angaben des UN-Klimasekretariats die so genannten Nebenorgane der Klimarahmenkonvention für wissenschaftliche und technische Beratung sowie für die Umsetzung der Maßnahmen. In der zweiten Woche kommt eine weitere Arbeitsgruppe zusammen. Sie verhandelt über die Vorgaben für die Verminderung klimaschädlicher Emissionen in den Industriestaaten, die für die nach 2012 beginnende zweite Phase des Kyoto-Protokolls festgelegt werden sollen. Außerdem trifft sich eine Dialoggruppe, die eine langfristige Zusammenarbeit gegen den Klimawandel vorantreiben soll.

100 Mio. für Klimafond Die zahlreichen Klima-Konferenzen rufen auch Kritiker auf den Plan. Es werde zu viel geredet und zu wenig gehandelt, warnen Umweltschützer. In Japan hat man hingegen einen ersten Schritt gesetzt. Die japanische Regierung will der Asiatischen Entwicklungsbank 100 Millionen Dollar (73,7 Mio. Euro) für einen Fonds zur Bekämpfung des Klimawandels zur Verfügung stellen. Darüber hinaus soll der Fonds umweltfreundliche Investitionen in der Region fördern.

Das Geld ist Teil einer Initiative Tokios, die angesichts des rasanten Wirtschaftswachstums in vielen Teilen Asiens eine nachhaltige Entwicklung unterstützen soll. Außerdem will Japan der Asiatischen Entwicklungsbank in den kommenden fünf Jahren bis zu zwei Milliarden Dollar an Krediten für umweltfreundliche Investitionen zur Verfügung stellen.

 

Werbefrei aber: www.KLIMAWANDEL.com bedankt sich bei der “Presse” für die vielen geschalteten User-links.

UN-Umweltkonferenz endet mit Eklat !

Am Ende der UN-Konferenz zur Erschließung klimafreundlicher Energien lehnt Deutschland das Schlussdokument im Namen der EU ab, weil es ein "falsches Signal" enthalte.

Eine zweiwöchige UN-Konferenz über nachhaltige Entwicklung, bei der es vorrangig um die Erschließung neuer klimafreundlicher Energien ging, ist mit einem Eklat zu Ende gegangen. Der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel verweigerte dem Schlussdokument der 15. Sitzung der Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) im Namen der Europäischen Union seine Zustimmung.

Verhandlungen "wertlos" Der Text "bleibt nicht nur hinter unseren Erwartungen zurück, sondern schwächt auch die Zusagen der internationalen Gemeinschaft in Johannesburg vor noch nicht einmal fünf Jahren", warnte Gabriel. Dieses Dokument zu akzeptieren, hätte ein falsches Signal in alle Welt gesendet, begründete Gabriel die Ablehnung der Europäer. Die Schweiz schloss sich der EU an und erklärte das Ergebnis der New Yorker Verhandlungen für "wertlos".

Die Europäer waren unter anderem mit der Initiative gescheitert, alle Länder zur Abgabe eines langfristigen Energieplanes bis 2010 zu verpflichten. Die gut 130 Entwicklungs- und Schwellenländer in der Gruppe der 77 (G-77) und China lehnten den Vorschlag ab, weil er ihre Energiepolitik der Kontrolle durch Industriestaaten unterstellt hätte.

Kanada für schwaches Abschlusspapier Das jetzt konservativ regierte Kanada stellte sich auf die Seite der G-77-Länder und hieß das schwache Abschlusspapier willkommen. Dagegen forderten die Sprecherinnen für Frauen und für Ureinwohner in aller Welt - wie die EU - mehr Verantwortungsbewusstsein in Umwelt-und Klimafragen und striktere Auflagen zum Energiekonsum.

Deutschland legte auch bei der Wahl des nächsten CSD-Vorsitzenden im Namen der Europäer Einspruch ein. Dessen ungeachtet gewann der Vertreter der umstrittenen Regierung von Simbabwe, Francis Nhema, den Vorsitz der neuen zweijährigen Sitzungsperiode hauchdünn mit 26 von 50 Stimmen.

 

Werbefrei aber: www.KLIMAWANDEL.com bedankt sich bei der “Presse” für die vielen geschalteten User-links.

Ab 2010 sollen nur mehr Passivhäuser gebaut werden. Atomstromimporte und Kohlestrom sollten bis 2020 Geschichte sein.

Der WWF hat eine "Energievision" für Österreich: Mit seinem Maßnahmenbündel sollen die CO2-Emissionen um rund 35 Millionen Tonnen bis ins Jahr 2020 reduziert werden. Diese Menge sei mindestens notwendig um die von der EU beschlossene Reduktion von 30 Prozent gegenüber 1990 zu verwirklichen. Die bisherige Klimastrategie der Bundesregierung sei dazu ungeeignet, meinte der WWF am Dienstag.

Ohne zusätzliche Maßnahmen wird Österreichs CO2-Emission bis 2010 um 28 Prozent über jener von 1990 liegen und so das Kyotoziel um mehr als 40 Prozent verfehlt, prognostizierte der Umweltorganisation. Das wichtigste Ziel sei der Ausstieg aus der Verbrennung von Öl und Gas bis zum Jahr 2050. Weiters sollten Atomstromimporte und Kohlestrom bis 2020 Geschichte sein, so WWF-Klimaexperte Markus Niedermair.

Bundesweit sollten spätestens ab 2010 nur mehr Passivhäuser, die ohne herkömmliche Heizung auskommen, gebaut werden. Daher müsste die öffentliche Wohnbauförderung umgestellt werden. Um den Tanktourismus abzuschaffen, müssten Benzinpreise auf das Niveau der Nachbarländer angehoben werden. Außerdem sollten die Energieverbrauchstandards für Pkw, Elektrogeräte und Kraftwerke auf EU-Ebene radikal verschärft werden, forderte der WWF.

Ebenso unvermeidlich sei der langfristige Ausbau von Ökostrom und Bahnangeboten. Um diese Vorhaben aufkommensneutral zu finanzieren, sei eine CO2-Steuer notwendig. "Die technologischen Voraussetzungen für eine saubere Energiezukunft sind bereits vorhanden - jetzt geht es um die Umsetzung der Vorschläge", erklärte Niedermair.

Auch für Österreichs Volkswirtschaft habe der WWF-Klimaplan enorme Vorteile, versprach Niedermair. 1,5 Milliarden Euro Kompensationszahlungen für Verfehlung der Klimaziele könnten vermieden werden. Weiters würde man von geringeren Schäden durch Hochwasser und Dürren, reduzierte Abhängigkeit von immer teurer werdenden Energieimporten sowie von neuen Arbeitsplätze profitieren. Zusatzquelle: APA

 

 

 

Werbefrei aber: www.KLIMAWANDEL.com bedankt sich bei der “Presse” für die vielen geschalteten User-links.

Nasa: Massive Schneeschmelze in der Antarktis

Betroffen waren selbst Regionen auf bis zu 2000 Meter Höhe !

In der Antarktis sind nach Erkenntnissen der US-Raumfahrtbehörde Nasa schneebedeckte Gebiete von insgesamt mehr als der Größe Deutschlands geschmolzen. Es handle sich um die bedeutendste Schneeschmelze, die in den vergangenen drei Jahrzehnten mit Hilfe von Satelliten gemessen worden sei, berichtete die Nasa am Mittwoch in Washington.

Die Gebiete liegen nach Angaben der Nasa im Westen der Antarktis. Wissenschaftler werteten die zwischen Juli 1999 und Juli 2005 gemessenen Daten des Satelliten QuickScat aus. Die ungewöhnlich starke Schneeschmelze wurde im Januar 2005 registriert. Betroffen waren nach Angaben selbst Regionen, in denen die Forscher es nicht für möglich gehalten hätten wie bis zu 2000 Meter hohen Berge.

Die Antarktis ist das größte Frischwasser-Reservoir auf der Erde. Änderungen in der Eismasse der Antarktis haben nach Angaben der Nasa Auswirkungen auf den Meeresspiegel der Ozeane, die Salzkonzentration, Strömungen und damit auch auf das weltweite Wetter. Die Nasa hatte ihren Satelliten Quick Scatterometer (QuickScat) im Juni 1999 gestartet.

 

 

Werbefrei aber: www.KLIMAWANDEL.com bedankt sich bei der “Presse” für die vielen geschalteten User-links.

5 Mrd. Dollar für Energie-Plan von Ex-US-Präsident Clinton

Großbanken vergeben Darlehen in der Höhe von fünf Milliarden US-Dollar. Gebäude in 15 Städten weltweit sollen damit bis zu 50 Prozent energie-effizienter gemacht werden.

Fünf der weltweit größten Banken stellen Darlehen in der Höhe von fünf Milliarden US-Dollar zur Verfügung. Damit sollen in Städten wie New York, London, Tokio, Berlin und Sao Paulo bestehende Gebäude bis zu 50 Prozent energie-effizienter gemacht werden. Diesen Plan stellte der ehemalige US-Präsident Bill Clinton am Mittwoch beim so genannten C-40 Treffen in New York vor.

"Gebäude verbrauchen 40 Prozent der weltweiten Energie und sind für ein Drittel der Treibhausgase verantwortlich", sagte der Londonder Bürgermeister Ken Livingstone. "Während Regierungen immer noch damit kämpfen, einen Weg zur Bekämpfung der globalen Erwärmung zu finden, zeigen Städte ihre Führerschaft, um einen katastrophalen Klimawandel zu verhindern", sagte Livingstone weiter.

Stadtregierungen und Gebäude-Besitzer sollen die Darlehen und Zinsen durch jene Ersparnisse, die sie durch die gesenkten Energie-Kosten erzielen, wieder hereinholen. "Klimawandel ist ein globales Problem, das nach lokalen Aktionen verlangt", sagte Clinton in einer Stellungnahme.

Zu den beteiligten Banken zählen Citigroup, UBS, Deutsche Bank, Abn Amro und JPMorgan Chase. Die fünf Banken steuern Darlehen in der Höhe von je einer Milliarde US-Dollar für die Klima-Initiative von Clinton bei. Teilnehmende Firmen wie Honeywell und Siemens garantieren finanzielle Energie-Ersparnisse durch das Projekt.

Die Städte New York, London, Tokio, Bangkok, Johannesburg, Berlin, Chicago, Houston, Karachi, Melbourne, Mexico City, Rom, Sao Paulo, Seoul und Toronta haben Gebäude für die erste Runde der Energie-Nachrüstung angeboten. Die 15 beteiligten Städte wollen auch privaten Gebäude-Besitzern Anreize bieten, energie-effizienter zu werden.

Die 15 Städte sind Teilnehmer des zweiten so genannten C-40-Treffen unter der Schirmherrschaft des New Yorker Bürgermeisters Bloomberg und der Stiftung des früheren US-Präsidenten Bill Clinton. Die teilnehmenden Städte beschäftigen sich mit Verkehrsfragen, erneuerbaren Energien und wirtschaftlicher Effizienz. Erstmals nehmen auch Vertreter von Industrie und Finanzwelt teil.

 

Werbefrei aber: www.KLIMAWANDEL.com bedankt sich bei der “Presse” für die vielen geschalteten User-links.

Greenpeace: Exxon finanziert weiter "Klima-Leugner"

Immer noch unterstützt der Ölkonzern Gruppen, die die Folgen der globalen Erwärmung verharmlosen.

Mehr als zwei Millionen Dollar hat der Ölkonzern Exxon 2006 an Gruppen gespendet, die für den Konzern klima-skeptische Studien erstellt haben, in denen die Folgen der globalen Erwärmung verharmlost werden. Mehr als vierzig "Klima-Leugner" stehen laut der Umweltschutz- Organisation Greenpeace immer noch auf der Spendenliste des weltgrößten börsenotierten Unternehmens.

Dabei hatte das Unternehmen erst im Frühjahr dieses Jahres versprochen, seine bekannt klima-feindliche Haltung zu überdenken. Doch unterstützte Organisation, wie die American Council for Capital Formation, haben die Folgen der CO2-Emissionen in der Vergangenheit immer wieder heruntergespielt. Trotzdem wurden sie auch 2006 noch von Exxon weiter finanziert.

Solange der Zweifel an der globalen Erwärmung in der Bevölkerung immer weiter genährt werde, sei kein breiter Konsens für nötige Gegenmaßnahmen möglich, fürchtet Brad Miller, demokratischer Abgeordneter. Er ist den Umweltschützern beigetreten und fordert von Exxon die Offenlegung ihrer Spendenausgaben. Die Unterstützung der Klima-Skeptiker hat nur den Effekt, die öffentliche Diskussion über das Problem zu zerstreuen, meint Brad Miller.

Exxon: Klimawandel ist ein ernstes Problem Dave Gardner, Sprecher des Ölkonzerns, weist die Kritik an seinem Unternehmen zurück: "Wir halten den Klimawandel für ein ernsthaftes Problem, Aktionen sind jetzt nötig." Auch die attackierten Gruppen selbst wehren sich gegen ihr Image als "Klima-Leugner". Vielmehr habe man in den letzten Jahren die Gefahr des Klimawandels immer wieder betont, bekräftigt etwa Margo Thorning vom American Council for Capital Formation. Die Folgen des Klimawandels seien nur derzeit noch nicht absehbar.

Exxon bessert sich Die Haltung des Ölkonzerns scheint sich auch tatsächlich zu bessern. Immerhin kürzte das Unternehmen seine Ausgaben für klima-feindliche Gruppen um etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2005 zahlte Exxon gar noch doppelt so viel für Gruppen, wie das American Council for Capital Formation.

Insgesamt gesehen sind die zwei Millionen aber nur ein kleiner Teil der Spendenaufkommens von Exxon. 2006 gab der Öl-Magnat 138,6 Millionen Dollar für NGOs oder Sozial-Projekte aus.

 

Werbefrei aber: www.KLIMAWANDEL.com bedankt sich bei der “Presse” für die vielen geschalteten User-links.

Besitzer von Hybrid-Autos sollen in den USA künftig auf eigenen Sonderspuren schneller durch den Berufsverkehr kommen.

Die US-Regierung will einen besonderen Anreiz für den Kauf umweltfreundlicher Autos schaffen: Besitzer von Fahrzeugen, die im Vergleich zu vergleichbaren Benzinmodellen 25 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen, sollen auf reservierten Fahrbahnen schneller durch den Berufsverkehr kommen.

Wie die Umweltschutzbehörde (EPA) am Donnerstag in Washington mitteilte, würden sich derzeit nur Hybrid-Fahrzeuge der Marken Toyota, Honda, Ford und Mazda sowie zwei Erdgas-Modelle von Honda und Ford für die "High Occupany Vehicle Lanes" (HOV) qualifizieren.

Bisher ist dies in vielen US-Staaten bisher nur erlaubt, wenn mindestens zwei oder drei Personen in dem Auto reisen.

 

Werbefrei aber: www.KLIMAWANDEL.com bedankt sich bei der “Presse” für die vielen geschalteten User-links.

Grüne Pioniere oder Umweltsünder ?

Japan. Die Industrienation gilt als eines der grünsten Länder weltweit und als Öko-Pionier. In den Haushalten hat sich das Energiesparen aber noch nicht durchgesetzt.

Tokio. Philosophisch betrachtet sind die Japaner schon von ihren Wurzeln her die geborenen Grünen. Ihre Shinto-Religion sieht die Götter in jedem Berg, jedem Baum, jeder Pflanze – die ganze Natur ist zu verehren. Dem Anschein nach sind die Japaner in der Realität jedoch notorische Umweltsünder.

Die 26.650 Kilometer Küste der vier Hauptinseln sind gnadenlos zubetoniert. Ihre Großstädte sind steinerne Moloche, durchzogen von Hochstraßen auf Betonstelzen. Ihre Häuser sind nach einhelliger Ansicht qualifizierter Architekten fast schon kriminell schlecht isoliert. Bisher hat noch jeder Astronaut vom All aus Tokios Lichtermeer mit seinen glitzernden Werbetafeln ausgemacht. Die Industrienation zweifelt diesen scheinbaren Widerspruch gar nicht an. Sie hält ihn für den Preis dafür, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zu managen.

Aus Japans Sicht sollte deshalb Energieverbrauch nicht allein in absoluten Zahlen gemessen werden, sondern besser in der Relation zum Ergebnis und in den Anstrengungen der Nation, diesen Nützlichkeitseffekt ständig zu erhöhen. Die Wirklichkeit scheint dieser These Recht zu geben. Japan verbraucht pro Kopf der Bevölkerung etwa halb soviel Energie wie die USA, erzielt damit aber in etwa das selbe Pro-Kopf-Einkommen. Die jüngsten Klimaziele der EU werden in Tokio fast schon milde belächelt. „Mit unserem Programm, den Haushalten einen Kauf energiesparender Geräte zu subventionieren, sind wir der EU um 20 Jahre voraus“, jubelt Takayuki Uedo, Manager bei der japanischen Behörde für nationale Ressourcen.

Moralische Verpflichtung Zweifelsfrei ist Japans Industrie bei vielen Neuerungen ein grüner Pionier. Toyota und Honda brachten das energiesparende Hybridauto zur Serienreife. Die fünf größten Produzenten von Solar-Brennzellen sind in Japan zu Hause. Die Regierung unterhält mit der „Organisation zur Entwicklung Neuer Energien und Industrietechnologien“ ein Forschungsinstitut, dessen Ergebnisse allen Konzernen zugänglich sind. „Energiesparen ist ein Problem der moralischen Dimension“, behauptet Umweltminister Masatoshi Wakabayashi, der sich mit einer grünen Feder am Jackett als Öko-Freak ausweist. „Wir haben die Message der Natur verstanden und darüber ein nationales Verständnis erzielt“, sagt er.

Japan bleibt eigentlich nicht viel anderes übrig, als äußerst sparsam mit den Ressourcen umzugehen. Die wirtschaftliche Supermacht verfügt über keinen Tropfen eigenes Öl und über kein Gas. Fast zwei Drittel ihrer Nahrungsmittel müssen die 127 Mio. Japaner importieren, nur bei Reis könnten sie sich notfalls selbst versorgen. Dennoch leistet sich Japan an teils kuriosen Orten erstaunliche Verschwendung. Beinahe alle Japaner besitzen und benutzen fast ununterbrochen ein Handy mit TV- und Game-Funktion oder Navigationssystem. Rund 80 Prozent der Haushalte verfügen über eine Toilette, die mit Heizung sowie Gerät zur Messung der Körpertemperatur und anderem energieaufwendigen Schnickschnack ausgerüstet ist.

Sicher gibt es mehr oder weniger ernsthafte Bemühungen, den unnötigen Energieverbrauch einzudämmen. Die Regierung erfand für den Sommer „Cool Biz“, was die Büroangestellten von der Pflicht zu Sakko und Krawatte entbindet und die Klimaanlagen entlasten soll. Im Winter erlaubt „Warm Biz“ den Pullover als amtliche Geschäftskleidung. Aber bisher halten sich die wenigsten an diese ungewohnte Etikette. Selbst Umweltchef Wakabayashi räumt ein, dass sich bisher nur 1,8 Mio. Japaner verpflichtet haben, unnötiges Licht auszuschalten. Von einer offiziell verkündeten „Obsession“ der Japaner zum privaten Energiesparen kann deshalb kaum die Rede sein, auch wenn die Industrie diesen Trend vorantreiben möchte. So werden neuerdings Heizer angeboten, die mit einem Sensor die Wärme in Richtung der im Raum befindlichen Menschen lenken. Kühlschränke geben ein Warnsignal ab, wenn deren Tür zu lange offen steht. „Energienavigatoren“ steuern vollautomatisch den Verbrauch eines Haushalts.

Subventions-Wahnsinn Aber das größte Sparpotenzial liegt eindeutig in Bereichen, die zum unverzichtbaren nationalen Stolz zählen: Transport und Service. In Zeiten steigender Ölpreise erweist sich das als genial eingeschätzte Prinzip „Just in Time“, also die Anlieferung von Produktionsteilen exakt zum nötigen Zeitpunkt, als energiefressende Umschichtung der Lagerhaltung von der Halle auf die Straße. Zudem liefern Millionen kleiner Lkw täglich landesweit fast alles aus, was der Kunde wünscht – Koffer und Golfgepäck zum Flugplatz, Wein und Bier aus dem Supermarkt, und sei es sogar frische Bratwurst vom europäischen Fleischer in der Nachbarstadt. Japans Regierung subventioniert durch Steuerverzicht auf Benzin diesen kollektiven Dienstleistungswahnsinn. Ein Liter Super kostet deshalb in Tokio umgerechnet gerade einmal 80 Cent.

 

W E I T E R L E S E N ( NÄCHSTER ARTIKEL )

Weiterverbreiten21

ZURÜCK ZUR HAUPTSEITE www.KLIMAWANDEL.com

Zweckpositivismus_red11