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Weniger ist mehr ! Eine generelle Arbeitsleistungsreduktion um 20% im Produktionsbereich würde den Schadstoffausstoß GARANTIERT drosseln. Arbeiten sie weniger ( Speziell in angesiedelten USA - Konzernen ) und überzeugen Sie Mitmenschen davon !

Der Klimawandel kostet der deutschen Wirtschaft Milliarden

Prof. Dr. Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin

Wie in dem jüngsten Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) dargelegt, schreitet der menschlich verursachte Klimawandel unaufhörlich voran.

 

Die Klimaforscher sind sich weitgehend einig, dass schon heutige extreme Klimaereignisse, wie der sehr heiße Sommer im Jahr 2003 und der Hurrikan Katrina im Sommer 2005 auf den menschlich verursachten Klimawandel zurückzuführen ist.

 

Der diesjährige Winter in Deutschland ist der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, das Jahr 2005 war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Es mehren sich schon heute extreme Klimaereignisse, die alle Rekorde brechen.

 

Der Klimawandel wird kaum noch aufzuhalten sein, dazu müssten die weltweiten Treibhausgasemissionen auf nahezu heutiges Niveau eingefroren werden. Die derzeit stark prosperierenden Volkswirtschaften wie China und Indien werden auch in der Zukunft weiter wachsen und in erster Linie fossile Energie wie Kohle, Öl und Gas zur Energiebereitstellung einsetzen.

Damit werden die für den Klimawandel hautsächlich verantwortlichen CO2 Emissionen der heutigen Entwicklungsländer bereits im Jahr 2020 die der OECD Länder überschritten haben.

Bei weiter steigenden CO2 Emissionen und damit einer Temperaturerhöhung von über 2°C bis zum Jahre 2100 werden extreme Klimaereignisse, wie Hurrikane, Stürme, extreme Niederschläge und Überflutungen und sehr heiße Sommer mit Dürren häufiger und intensiver eintreten.

Wenn kein Klimaschutz betrieben werden würde und damit die globale Oberflächentemperatur auf bis zu 4,5°C bis zum Jahre 2100 steigen würde, würden in Deutschland bis zum Jahre 2050 Kosten von insgesamt knapp 800 Mrd. Euro anfallen. Allein nur die durch Klimaschäden verursachten Kosten betragen ca. 330 Mrd. Euro. Die erhöhten Energiekosten umfassen knapp 300 Mrd. Euro, wovon die privaten Haushalte fast die Hälfte tragen müssten. Die Kosten für die Anpassung an den Klimawandel umfassen ca. 170 Mrd. Euro, welche insbesondere im Landwirtschafts- und Tourismussektor auftreten werden. Der Klimawandel würde damit in den kommenden 50 Jahren durchschnittlich jährlich zu gesamtwirtschaftlichen Wachstumseinbussen von bis zu 0.5 Prozentpunkten führen.

Zum einen müssen vermehrt Gelder für die Anpassung an den Klimawandel bereit gestellt werden. Insbesondere ist ein ausreichender Hochwasserschutz, wie z.B. der Bau von Deichen, Schutzmauern oder Rückhaltebecken, notwendig, um die Schäden zu vermeiden bzw. zu vermindern. Zum anderen muss ein Hitzewarnsystem entwickelt werden, dass künftig nicht nur auf die Gefahren extremer Hitze auf die Gesundheit eines Menschen hinweist, sondern auch detaillierte Notfallpläne und Vorsorgemaßnahmen umfasst, wie eine verbesserte Gebäudeisolation zur Kühlung. Darüber hinaus entstehen indirekte Kosten durch eine Verteuerung der Energiebereitstellung.

Durch die Zunahme von extrem heißen Sommern wird die Forstwirtschaft künftig verstärkt durch Waldbrandgefahr gefährdet sein, zudem kann Wassermangel die Wachstumsbedingungen verschlechtern und eine Schädlingsverbreitung begünstigen. Daneben kann es zu einer Veränderung der Forstbewirtschaftung kommen, Waldumbauprogramme werden eher Mischwälder anstelle von Monokulturen favorisieren, da diese resistenter gegen Klimaschwankungen sind. Daher treten in diesem Sektor sowohl Klimaschäden und Kosten der Anpassung auf, d.h. beispielsweise Kosten für eine erhöhte Wasserbereitstellung, für Schädlingsbeseitigung und Umstellung auf veränderte Anbaumethoden (Tabelle 1). Durch extrem heiße Sommer wird in Zukunft gerade in Südwestdeutschland die Land- und Forstwirtschaft mit Wasserknappheiten rechnen müssen. Aufgrund von Wasserknappheit und Trockenheit kann es zu Ernteeinbussen kommen, es könnten in der Land- und Forstwirtschaft bis zu 3 Mrd. Euro Schäden in den kommenden 50 Jahren durch den Klimawandel auftreten. Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg mit rund der Hälfte der Schäden wäre am stärksten betroffen (Bayern und Niedersachsen: je ca. 570 Mio. Euro, Baden-Württemberg ca. 270 Mio. Euro).

Ökonomische Schäden infolge des Klimawandels haben in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen, sagen Wirtschaftsforscher. Effektiver Klimaschutz würde etwa 1 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung kosten.

(vv) - Die ökonomischen Schäden durch extreme Wetterereignisse haben in den letzten drei Jahrzehnten enorm zugenommen – eine Folge des globalen Klimawandels. Ohne eine Stabilisierung der Treibhausgaskonzentration auf dem heutigen Niveau sind deshalb zunehmend irreversible und gefährliche Klimaschäden zu befürchten. Eine schnell aktiv werdende Klimaschutzpolitik hingegen könnte gesamtwirtschaftliche Schäden von bis zu 200 Billionen Dollar bis zum Jahre 2050 abwenden, hieß es in einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

In der Studie analysieren Forscher und Praktiker die ökonomischen Kosten des Klimawandels und der Klimapolitik, die damit verbundenen Finanzrisiken sowie den Aufwand und Nutzen nationaler und internationaler Klimaschutzstrategien. Ihren Schätzungen zufolge dürften die Kosten eines effektiven Klimaschutzes bei etwa einem Prozent des globalen Bruttosozialprodukts liegen, vorausgesetzt, dass die Energieeffizienz und der Beitrag erneuerbarer Energien ausreichend gesteigert werden könne. Um die entsprechenden Investitionen anzuregen, müsse der Ausstoß von Klimagasen wie Kohlendioxid einen Preis erhalten und so zu einem Kostenfaktor für Unternehmen werden. Der Emissionsrechtehandel sei hierzu ein sehr geeignetes Instrument.

Die finanziellen Risiken durch den Klimawandel sind laut DIW enorm, vor allem für die betroffenen Entwicklungsländer. Dem Finanzsektor komme deshalb die Rolle zu, innovative Ansätze zur Schadensprävention zu entwickeln. Die Autoren des Berichts kommen zu dem Ergebnis, dass effektive und schnelle Klimaschutzstrategien gefordert sind, die sich auf einen gesellschaftlichen Konsens über deren Kosten und Nutzen stützen müssen. Neue Partnerschaften zwischen Privatsektor, Regierungen, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen könnten helfen, die Risiken und Kosten zu mindern. Ihre Umsetzung gerade in den vom Klimawandel besonders betroffenen Entwicklungsländern sei vordringlich.

 

Mit den Jahren ist Klimawandel als Thema jedoch zunehmend in andere Ressorts vorgerückt. Es tauchte u.a. in der Berichterstattung über Politik, Wirtschaft und Internationales auf.

Medienanalysen weiteten folglich auch ihr Interesse aus. Die umfassendere Frage war dann: Wie ausgewogen ist eigentlich die Gesamtberichterstattung zum Klimawandel, mit welchen anderen Themen wird er verknüpft und wessen Ansichten werden im Zusammenhang damit zitiert (ausser denen den Wissenschafter). Eine Studie über die Presseberichterstattung zum Treibhauseffekt in den USA gibt dazu interessante Antworten (Nissani 1999). In einem Zeitraum von 5 Monaten wurde 1997 die Berichterstattung in vier verschiedenen Printmedien untersucht: der New York Times, der Washington Post, des Christian Science Monitor und des San Francisco Chronicle. Insgesamt tauchte das Thema Klimawandel / Treibhauseffekt in etwa 100 Artikeln auf. Der Autor fand heraus, daß die Berichterstattung insgesamt relativ einseitig war. Die Kosten von Klimaschutzmaßnahmen wurden immer wieder betont und in den Vordergrund gestellt, während die möglichen Vorteile und Kosteneinsparungen (beispielsweise durch verbesserte Energieeffizienz) beinahe vollständig unerwähnt blieben.

Klimawandel Wirtschaftsfeind ?

Bei der Frage, wer eigentlich zu Wort kommt und wessen Meinung in der Berichterstattung Niederschlag finden, ergaben sich interessante Vergleichspunkte. Im Untersuchungszeitraum hatten damals 21 Wissenschaftler einen Brief an Präsident Clinton geschrieben, in dem sie vor den Folgen des Klimawandels warnten; einige Zeit später zeigte eine große Studie des US Department of Energy, daß durch CO2 -Reduzierungen langfristig auch Kosten eingespart werden können; Vize-Präsident Al Gore äußerte sich mehrfach öffentlich zum Thema Klimawandel; und John Browne, der Kopf der weltweit operierenden Ölgesellschaft British Petroleum, gab eine neue Unternehmensstrategie bekannt, die die die Möglichkeit eines zukünftigen Klimawandels erstmals einräumte und berücksichtigte. Das Ausmaß, in dem diese potentiell interessanten Quellen Niederschlag in den 100 untersuchten Artikeln fanden, war höchst unterschiedlich: "A warning by 21 leading ecologists is cited in just one article; a major U.S. government study dismantling (again) the greenhouse controversy, is ignored in 99 articles and briefly (mis) reported in one; the views of the Vice President of the United States are ignored; but the views of British Petroleum are reported in 12 articles!" (Nissani 1999: 36).

Auch hier sollte man nicht voreilig verallgemeinern. Wir wissen aus einer eigenen Studie, daß die Berichterstattung in den deutschen Printmedien sich deutlich von der eben beschriebenen amerikanischen Wirklichkeit unterscheidet. Während in den USA den Skeptikern des Klimaproblems viel Raum in den Medien eröffnet wurde, ist der Mediendiskurs in Deutschland sehr viel konsensueller verlaufen. Wir haben die Berichterstattung über Klimawandel in Deutschland in einem sehr langen Zeitraum von 20 Jahren (1975 bis 1995) erhoben und dazu Artikel aus Der Spiegel, Süddeutsche Zeitung, und Frankfurter Allgemeine Zeitung zugrunde gelegt (Weingart, Engels, Pansegrau 2000). Zwei Entwicklungen fielen dabei ins Auge. Erstens war ab dem Ende der 1980er Jahre eine dauerhaft hohe Medienaufmerksamkeit für das Thema zu verzeichnen. Zweitens wurden relativ wenig skeptische Stimmen im Untersuchungszeitraum beobachtet. Bis 1995 ging der dominante Diskurs in den Medien von der Gewißheit des drohenden Klimawandels aus. Quelle: Deutscher Bildungsserver

 

Klimawandelstopper20

Rede zur Eröffnung der politischen Fachtagung zur Sonder-UMK im Landtag NRW

Klimawandel und Konsequenzen – Bedeutung von Wirtschaft, Wissenschaft und Regionen in Europa“

 

Wer ist nicht erstaunt, dass erneut ein ungewohnt warmer Winter Rekordmarken bricht? Seit Beginn der Wetterbeobachtung erlebte Deutschland einen wärmeren Herbst als 2006. Mitte Januar blühten in einigen deutschen Städten die ersten Kirschbäume. Ein Winter mit extremen Wetterereignissen wie der verheerende Sturm Kyrill, der gerade unser Land heimsuchte. Die volkswirtschaftlichen Schäden in meiner Heimat Südwestfalen sind enorm. Der Sturm Kyrill hat weiten Landschaften Wunden für Jahrzehnte zugefügt. Über 50.000 ha Wald mit 16 Mio. Festmeter Holz wurden über Nacht gefällt.

Wie geht es weiter mit unserem Klima? Was können wir tun, um die nötige Vorsorge zu treffen? Es droht, zu heiß auf dem Planeten Erde zu werden. Davon hängt nicht unmittelbar das Überleben der Menschheit ab. Doch ist mittlerweile unstrittig, dass die Erwärmung unser Leben schwerer werden lässt – und einen hohen Preis für die globale Wirtschaft und neue Risiken für Frieden und Entwicklung bedeutet. Fast 90% der Bürger in Deutschland und in der europäischen Union sind über die Erderwärmung besorgt, so eine Eurobarometer-Umfrage der EU-Kommission. Auch das ist ein deutlicher Hinweis, dass Zeit zum Handeln ist, um menschengemachte Klimaveränderungen zu begrenzen und zu stoppen. Und das muss schnell geschehen. Das ist eine Zukunftsaufgabe für alle.

Die Politik handelt hier nicht allein. Erstmals haben wir uns für eine Umweltministerkonferenz in Kombination mit einer öffentlichen Fachtagung entschieden. Mit der Sonder-UMK leisten wir einen Beitrag zur Bündelung der Kräfte der Wirtschaft, der Gewerkschaft, der Wissenschaft, der Verbände und der Umweltministerien des Bundes und der Länder zum Klimaschutz.

Ich freue mich über das enorme Interesse und die große Resonanz auf unserer Fachtagung. Hier und heute werden wir über konkrete Probleme und Lösungen zum Klimawandel diskutieren.

Diese Diskussion führen wir in diesem schönen Landtag mit seinem herrlichen Blick auf den Rhein. Daher bin ich der Landtagspräsidentin und den Fraktionen für ihre Gastfreundschaft und die Möglichkeit hier zu tagen, sehr verbunden.

Auch hinter dem idyllischen Ausblick lassen sich Spuren des Wandels erkennen. Wir stellen bereits heute eine Zunahme der mittleren Wassertemperatur des Rheines um etwa 1,2 C° fest. Mit der Folge, dass es zur Veränderung der Stoffkreisläufe, des Sauerstoffgehaltes und der Verschiebung in der Artenzusammensetzung kommt.

Geowissenschaftler der Universität Mainz erwarten deutlich extremere Bilder des Stroms: Lange heiße Sommer können bisherige Niedrigwasser in ein Rinnsaal schwinden lassen, schwere Regenfälle im Winter können einen reißenden Anstieg des Wasser bewirken. Über eine Milliarde Euro investieren wir bis 2015 in den Hochwasserschutz, um schwere Überschwemmungsschäden für Bürger, Städte und Betriebe am Fluss zu vermeiden. Umweltschutz darf keine Grenzen kennen, deshalb arbeiten wir gut mit den Nachbarländern, wie z.B. den Niederlanden, zusammen.

Vor wenigen Monaten legte der frühere Chefökonom der Weltbank, Sir Nicolas Stern, im Auftrag der britischen Regierung einen 600-seitigen Bericht vor, in dem die Kosten des Klimawandels beziffert werden. Sie können sich auf bis zu 20 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung belaufen. Der Klimagefahr Einhalt zu gebieten (durch Klimapolitik, saubere Technologien), kostet laut Nicolas Stern nur einen Bruchteil davon: bis zu 1% des weltweiten jährlichen Bruttoinlandsproduktes in den nächsten 40 Jahren.

Investitionen in Kohlendioxidreduktionen rechnen sich. Das Land, das bei der Umwelttechnik die Nase vorn hat, muss sich beim Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahrzehnten viel weniger Sorgen machen. Hier zeigt sich, dass Ökologie Langzeitökonomie sein kann. Wir werden Ökologie und Ökonomie miteinander verbinden und Strategien entwickeln, die sowohl Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze auch als einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt ermöglichen. Das ist die große Aufgabe, vor der wir stehen.

In unserer Düsseldorfer Erklärung zum Klimaschutz sprechen wir uns als Umweltministerinnen und –minister des Bundes und der Länder einmütig dafür aus, jetzt beherzt und konsequent die entscheidenden Weichen in Richtung Reduktion von Treibhausgasen zu stellen. Seriöse Klimaforscher unterstreichen, dass den Industrie- und Schwellenländern kaum 15 Jahre Zeit für eine nachhaltige Trendumkehr beim Treibhausgas-Ausstoß bleiben.

Grundvoraussetzung ist die Erfüllung der Verpflichtungen der Industriestaaten aus dem Kyoto-Protokoll bis 2012. Deutschland hat innerhalb der EU-Lastenteilung eine Reduzierung um 21% zugesagt und davon bisher 19% erbracht. Die EU der 15 hat von den vereinbarten 8 % Senkung bisher lediglich 1,2% erreicht. In der europäischen Union müssen die Anstrengungen bis 2012 also noch erheblich verstärkt werden.

In der „Düsseldorfer Erklärung“ begrüßen wir die Einigung zum Klimaschutz auf dem EU-Gipfel am 08. und 09. März 2007. Mit der Festschreibung der Verminderung der Emissionen in Europa um mindestens 20% bis 2020 hat die europäische Union einen Meilenstein gelegt. Wir wünschen uns, dass in internationalen Verhandlungen eine Reduzierung um 30% bis zum Jahre 2020 verbindlich vereinbart und umgesetzt wird.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat als EU-Ratspräsidentin erreicht, die Europäer auf einen Klimaschutzplan einzuschwören, der international seinesgleichen sucht. Das ist ein Erfolg für die Präsidentschaft, für die Umwelt und unsere Zukunft. Unter Angela Merkels Führung hat sich Europa nicht nur deutlich gegen den internationalen Trend bewegt. Die Selbstverpflichtung des EU-Gipfels setzt ein deutliches Signal für Aufbruch und Fortschritt. Sie ist eine Botschaft und Aufforderung an die USA und Chinas, an Indien und Russland, Brasilien und Südafrika, und lautet: Wir sind gemeinsam für rund zwei Drittel der weltweiten Klimagase verantwortlich. Wir werden die Früchte der wirtschaftlichen Entwicklung nicht ernten können, wenn wir unsere natürlichen Grundlagen ruinieren. Deshalb brauchen wir gemeinsame Initiativen und intelligente Konzepte. Die Frage ist nicht mehr: Wirtschaft oder Umwelt? Die Frage ist, wie uns modernes Wirtschaften Wachstum für Wohlstand und Umweltqualität ermöglicht. Entschlusskraft, ökonomische Phantasie und ökologische Vernunft sind weltweit gefragt. Wir können besonders profitieren. Umwelttechnologien "made in Germany" sind international gefragt. Die Nachfrage wird absehbar steigen.

Für meine Kolleginnen und Kollegen in den Ländern und im Bund steht fest, dass wir ein globales Bündnis für eine gute Klimazukunft brauchen, das alle großen Industriestaaten und Schwellenländer tragen. Wir setzen uns dafür ein, dass die europäische Initiative dieses Bündnis anstößt.

Die Umweltpolitik in Deutschland wird in wesentlichen Teilen von der Europäischen Union geprägt. Doch bleiben wichtige Handlungsspielräume für die Länder und den Bund. Diese wollen wir nutzen. Dafür setzen wir heute mit der Düsseldorfer Erklärung ein sichtbares Zeichen.

Schlüsselelemente für die klima- und damit auch energiepolitischen Herausforderungen unserer Zeit sind mehr Energieeffizienz und der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien. Die „Düsseldorfer Erklärung“ arbeitet die Verbesserung der Energieeffizienz als Dreh- und Angelpunkt einer klimaverträglichen, sicheren und bezahlbaren Energieversorgung heraus. Die Umweltministerinnen und –minister bekräftigen das Ziel, die Energieproduktivität bis 2020 gegenüber 1990 zu verdoppeln. Wir sprechen uns in Deutschland für eine Energieeffizienzoffensive aus.

Die Energieeffizienzoffensive soll umfassen:

  • · den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung,
  • · eine Effizienzinitiative für Unternehmen im Mittelstand,
  • · mehr Kundeninformationen, um die Entscheidung für sparsame Geräten leichter zu machen,
  • · dynamischen Mindestnormen für die Energieeffizienz von Produkten – die Klassenbesten müssen den Standard setzen,
  • · mehr Energieeffizienz im Gebäudesektor und eine stärkere Nutzung der erneuerbaren Energien,
  • · eine überzeugende Aufklärung für Bürgerinnen und Bürger, die einlädt, selbst mehr für Energieeffizienz und weniger Umweltbelastung zu tun.
  • Wenn wir den Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieversorgung auf europäischer Ebene von gut 6% (im Jahre 2005) auf 20% (bis 2020) erhöhen wollen, liegt noch viel Arbeit vor uns. Das trifft besonders für die Bereiche Wärme, Strom und Treibstoff zu, die eigene Umsetzungspläne brauchen. Die Aufgabe, für die EU oder Deutschland ein umfassendes Instrumentarium zur Förderung der regenerativen Wärme- und Kälteerzeugung zu entwickeln, muss noch angepackt werden. Hier sprechen wir über die Hälfte unseres Gesamtenergieverbrauchers. Deutschland kann mit der Einführung eines zentralen Förderinstrumentes wie eines Regenerative-Wärme-Gesetzes wichtige Impulse geben.
  • Ich möchte über die Industrie, Gewerbe und Haushalte den Blick auf den Verkehr als bedeutender Energieverbraucher und CO2-Verursacher lenken. Wir fordern Entwickler und Entscheider im Verkehrssektor auf, durch technische Innovationen und neue Logistikkonzepte den Primärenergieverbrauch für die nötige Mobilität, ohne die eine moderne Industriegesellschaft nicht denkbar ist, deutlich zu senken. Zu den marktwirtschaftlichen Elementen moderner Umweltpolitik gehört für uns, den Emissionshandel in der EU dahin fort zu entwickeln dass auch der Flugverkehr in geeigneter Form erfasst wird. Ökologisch ehrliche Preise sind auch ökonomisch langfristig richtig, wie der Stern-Report zeigt.

    Deutschland will Land der Ideen sein. Europa war Kontinent der großen Entdecker. Wir brauchen in der EU und bei uns mehr Menschen, Industrie und Institutionen, die Neuland auf dem Gebiet alternativer, hocheffizienter und sauberer Energien erschließen wollen. So erreichen wir Nachhaltigkeit – und davon können wir ebenso ökonomisch durch Technologieführerschaft bei Umwelttechnologien gewinnen. Deshalb spricht sich unsere „Düsseldorfer Erklärung“ dafür aus, die Innovationskraft der europäischen Union durch eine überproportionale Steigerung der Energieforschung zu stärken. Dabei denken wir insbesondere an die Forschung bei erneuerbaren Energien, Brennstoffzellen und Wasserstoff.

    Wir bitten die Bundesregierung, die „Düsseldorfer-Erklärung“ im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 in den Diskussionsprozess auf europäischer und internationaler Ebene einzubringen. Mit meinen Länderkollegen unterstützen wir die Bundesregierung in ihrem Bemühen, den Klimaschutz auf den G8-Gipfel im Juni 2007 voranzubringen. Am vergangenen Wochenende ist dazu ja auf dem Treffen der Umweltminister aus den Instustrie- und Schwellenländern in Potsdam ein Gesprächsfaden aufgenommen worden, von dem wir uns wünschen, dass er konstruktiv weitergeführt wird.

    Die nationale und internationale Klimaschutzpolitik findet in Nordrhein-Westfalen, dem Energieland Nr. 1, ihre Ergänzung durch aktuelle energiepolitische Initiativen der Landesregierung. Im Februar haben wir im Landeskabinett Konzepte zur Energieeffizienz, zu erneuerbaren Energien und zur Energieforschung verabschiedet. Auch eine Biomassestrategie für unser Land gehört als Beitrag meines Hauses dazu, denn Nordrhein-Westfalen ist auch ein großes Flächenland mit einer leistungsfähigen Land- und Forstwirtschaft, mehr als ein Viertel unserer Fläche ist bewaldet. Diese Ressourcen für neue Energien wollen wir nutzen.

    Die Landesregierung fördert den Bau von Kraftwerken als strategische Investition in das Industrieland Nordrhein-Westfalen. Neue und saubere Technologien sind unser Ziel. Der Wirkungsgrad der Kraftwerke muss und kann noch weiter wachsen. Würden weltweit alle über zwanzig Jahre alten fossilen Kraftwerke mit moderner Technik aus Nordrhein-Westfalen ausgerüstet, könnten jährlich ca. 1,4 Mrd. t CO2 eingespart werden. Das sind immerhin 5% der globalen CO2-Emissionen.

    Unser Land startet die Energieeffizienzoffensive „NRW spart Energie“. Mit ihr wollen wir die gesamtwirtschaftliche Energieproduktivität deutlich erhöhen. Das ist unser Beitrag als Industrie- und Energieregion im Herzen Europas, dass bis 2020 europaweit 20% Energien eingespart werden können.

    „Weniger Klimagase produzieren!“ – das ist die eine Aufgabe.

    Aber daneben steht bereits die zweite: „Welche Folgen hat es, wenn die Welt global um 2 C° wärmer wird, wie es unser Klimaschutzziel akzeptiert? Was müssen wir tun, um mit diesen Folgen fertig zu werden?“

    Wir haben einen ersten Versuch unternommen, die Klimaveränderungen in NRW zu erfassen und dazu ein erstes Konzept zu erarbeiten.

    Das Ihnen vorliegende „Werkstattpapier“ stellt sich abzeichnende Klimatrends in Nordrhein-Westfalen im Überblick vor. Im Vordergrund stehen hierbei Auswirkungen für Land- und Forstwirtschaft, Boden- und Naturschutz, Wasserwirtschaft, Jagd und Fischerei, Verbraucherschutz und Gesundheit bzw. Umweltmedizin. Unser Entwurf für eine Landes-Klimafolgenstrategie stellt zahlreiche Vorschläge und Ansätze zur Anpassung an den Klimawandel zur Diskussion und Entscheidung.

    Politik ist praktische Verantwortung für heute und für die Zukunft. Die Veränderungen des Klimas und daraus resultierende Folgen sind für uns Anlass genug, intensiv zu beraten und zu handeln. Ich freue mich sehr darüber, dass dafür mit der Düsseldorfer Erklärung ein Zeichen gesetzt wird. Quelle: Umweltministerium Nordrhein-Westfahlen, Rede des Ministers

    Das sagt die Wirtschaftskammer Österreich zum Thema Klimawandel:

    Das Thema globale Klimaerwärmung löst heiße Diskussionen aus: innerhalb der Wissenschaft, innerhalb der Wirtschaft, bei NGOs, Verwaltung und schließlich auch in vielen Familien.

    Von Else Schweinzer

    Die meisten Wissenschaftler haben sich darauf geeinigt, dass sich das Klima global ständig steigender Treibhausgas-Emissionen erwärmt, was gravierende Konsequen-zen für unseren Planeten hat. Die Wirtschaft ist in unterschiedlicher Form mit dem Thema konfrontiert: Unternehmen in Europa dürfen per Gesetz nur mehr eine be-stimmte Menge CO2 emittieren, zum anderen kann unter anderem die Umwelttechnik-Branche durch das Reduktionserfordernis neue Märkte gewinnen. NGOs weisen auf die Folgen des Untätigseins hin, und Kinder fragen ihre Eltern, ob die Eisbären aussterben werden, weil das Eis an den Polen abzuschmelzen beginnt.
    Nachdem also anerkannt wurde, dass sich das Klima durch anthropogene Einflüsse negativ verändert, sollte dagegen etwas unternommen werden. Das 1997 verabschiedete Kioto-Protokoll sieht vor, die Emissionen von sechs Treibhausgasen (Kohlendioxid CO2, Methan CH4, Distickstoffoxid N2O, teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe H-FKW/HFC, perfluorierte Kohlenwasserstoffe FKW/PFC, Schwefelhexafluorid SF6) zu reduzieren. Die EU hat sich verpflichtet, ihre Emissionen um 8 Prozent zu senken, Österreich muss seine Emissionen um 13 Prozent verringern. Um dieses nationale Ziel zu erreichen, wurde eine österreichische Klimastrategie ausgearbeitet. Sie enthält Maßnahmen für Energieaufbringung, Abfallwirtschaft, Verkehr, Industrie, Land- und Forstwirtschaft. Außerdem sollten Energieeinsparungsmaßnahmen im Gebäudebereich besonders gefördert werden. Die heimischen Treibhausgas-Emissionen steigen jedoch trotz nach wie vor, vor allem im Verkehr und im Energiesektor.
    Österreich arbeitet deshalb an der Neugestaltung der Klimastrategie, um das Kioto-Ziel bis 2012 zu erreichen. Dabei soll eine nachhaltige Ausrichtung der Klimapolitik für die nächsten Jahre festgelegt werden, die mit Energie-, Standort-, Verkehrs- und Sozialpolitik harmoniert.

    Kioto-Sanktionen

    Erreicht Österreich sein Kioto-Ziel nicht, hätte das schwerwiegende Folgen für den Wirtschaftsstandort. Obwohl auch die Anstrengungen zur Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen gravierende Kosten verursachen, sind die Nachteile aus der Nichteinhaltung keinesfalls gering zu schätzen: Investitionen zur CO2-Einsparung können heimische Wertschöpfung generieren, eine Nichterfüllung würde Transfer- und Strafzahlungen ins Ausland nach sich ziehen. Gerade für energieintensive Pro-duktionen wäre eine Nichterfüllung à la longue ein gravierendes Standorthandicap.

    Ziel der österreichischen Klimastrategie sollten Aktivitäten sein, die neben der 13-Prozent-CO2-Reduktion auch die Technologieführerschaft Österreichs in strategisch wichtigen Bereichen fördern und damit eine langfristig notwendige technische Basis für Treibhausgas-Reduktion legen.

    Der"Neustart" des Lissabon-Prozesses zu Beginn des Jahres 2005 spiegelt die Prob-lemlage deutlich wider: Die EuropäerInnen sorgt sich um Beschäftigungs- und Wachstumsperspektiven, Umwelt und soziale Sicherheit. Also müssen politische Entscheidungen dies berücksichtigen. Nur wenn es gelingt, diese übergeordneten Ziele zu erreichen, kann das bewährte europäische Sozial- und Umweltmodell finan-ziert werden. Sollte das Wirtschaftswachstum auf 1 Prozent pro Jahr (knapp die Hälfte des derzeitigen Wachstums) sinken, werden Einschnitte im Sozial- und Umweltbe-reich nicht zu verhindern sein. Also müssen auch österreichische Maßnahmen die Kosten- wie die Ressourceneffizienz entsprechend berücksichtigen. Denn Wettbewerbsverzerrungen, die aufgrund von klimapolitisch begründeten nationalen Zwangsmaßnahmen entstehen, schaden dem Wirtschaftsstandort Österreich unmittelbar und verhindern Neuansiedelungen.

    Instrumentarien des Kioto-Protokolls

    Neben dem Emissionshandel stellen projektbezogene flexible Mechanismen des Kioto-Protokolls (Joint Implementation und Clean Development Mechanism) eine Möglichkeit dar, das globale Problem der steigenden Emissionen von Treibhausgasen zu bekämpfen. Die österreichische Klimastrategie sollte deren Nutzung in höchstmöglichem Ausmaß zulassen. Österreichische Exporteure stellen Produkte her, die in solchen Projekten eingesetzt werden, und hat die erforderliche Erfahrung, um in potenziellen JI- und CDM-Ländern zu reüssieren. Die österreichische Umwelttechnikbranche gehört zu den Marktführern und gilt als Vorreiter.

    Förderung von Energieeffizienzsteigerung

    Ein Energiesystem mit hohem Wirkungsgrad und geringen CO2-Emissionen entsteht durch stärkeren Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologien. Hier müssen bestehende Benachteiligungen beseitigt und positive Anreize etabliert werden, um diesen Technologien neue Einsatzbereiche zu öffnen. Zwang und eine Belastung anderer Marktteilnehmer zur Förderungsfinanzierung wären aber kontraproduktiv.

    Die WKO hat in einer Studie unter dem Titel "Innovation & Klima" Überlegungen zur nationalen Klimapolitik als ein Instrument zur Innovationsförderung angestellt. Die Sicherung des Wirtschaftsstandortes muss mit der Kioto-Zielerreichung Hand in Hand gehen. Dabei sind von allen Akteuren Kompromissfähigkeit, Kreativität und vorausschauendes Agieren gefordert.

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