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FORTSETZUNG 3 : Ausgewählte “Nachleseartikel” ausgewählt durch Redaktion www.KLIMAWANDEL.com

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USA lässt UN-Klimabericht entschärfen. Forscher klagen über die Einmischung der Politik.

Der Bericht umfasst 1.400 Seiten. Den USA, China und Saudi-Arabien ging die an politische Entscheidungsträger gerichtete "Zusammenfassung" zu weit.

Nach tagelangem Ringen um einzelne Formulierungen hat sich der Weltklimarat (IPCC) im April 2007 auf einen neuen Bericht geeinigt, demzufolge durch die globale Erwärmung bis zu 30 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind. Die Verhandlungen in Brüssel über einzelne Passagen währten bis zur letzten Minute. Vor allem die USA, China und Saudi-Arabien meldeten Änderungswünsche an. Einige Wissenschafter kritisierten, der Bericht sei durch politische Einflussnahme verwässert worden.

Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC) wurde 1988 vom UN-Umweltprogramm und der Welt-Meteorologie-Organisation ins Leben gerufen. Er stellt alle fünf bis sechs Jahre Berichte zum Klima vor, die dann als wissenschaftliche Grundlage für internationale Klimapolitik dienen. Der IPCC forscht nicht selbst, sondern trägt vorhandene Daten zusammen, analysiert sie und gibt Empfehlungen. Dem Gremium gehören 2.500 Forscher und Vertreter von mehr als 100 Regierungen an. Sitz des IPCC ist Genf.

Der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri sprach von einer "schwierigen Übung". Strittig waren während der Beratungen nach Angaben von Teilnehmern das Ausmaß der erwarteten Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten sowie die Frage, ob eine Schätzung zu den finanziellen Kosten der Klimakatastrophe in den Bericht aufgenommen werden soll. Einige Wissenschafter widersetzten sich den Änderungen, die Regierungsvertreter an dem Entwurf vornehmen wollten. Sie kündigten an, an einem weiteren Klimabericht nicht mehr mitarbeiten zu wollen.

Bis zu 30 % aller Arten von Auslöschung bedroht In dem von Wissenschaftern erstellten Entwurf für den Bericht hieß es, dass etwa 20 bis 30 Prozent aller Arten von unumkehrbarer Auslöschung bedroht sind, wenn die globale Durchschnittstemperatur um 1,5 bis 2,5 Grad steigt. Diese Stelle sei bei den Beratungen für die Endfassung abgeschwächt worden, kritisierte Ian Burton vom Stockholmer Umweltinstitut, der an den Beratungen teilnahm.

"Nichts zu tun ist keine Option" Der IPCC-Report sei dennoch "ein sehr, sehr deutliches Signal" für die Regierungen, erklärte der Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer. Hans Verolme von der Naturschutzorganisation WWF erklärte, auf die wissenschaftlichen Ergebnisse des Berichts müsse eine ähnlich dringende Antwort folgen. "Nichts zu tun ist keine Option", sagte Verolme. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas sagte, die IPCC-Ergebnisse verstärkten die Entschlossenheit der Europäischen Union, die Emission von Treibhausgasen zu verringern.

Dramatische Auswirkungen für Afrika Von den Folgen der globalen Erwärmung sind dem Weltklimarat zufolge Milliarden Menschen betroffen. Am dramatischsten sind die Auswirkungen demnach für Afrika, wo bis 2020 vermutlich bis zu 250 Millionen Menschen unter Wassermangel zu leiden haben. In einigen Ländern werden die Ernten um die Hälfte zurückgehen.

In Nordamerika drohen dem Bericht zufolge vermehrt tödliche Wirbelstürme, Überschwemmungen, Hitzwellen und Buschbrände mit enormen wirtschaftlichen Folgen. Asien ist ebenfalls von heftigen Überflutungen durch Gletscherschmelze bedroht.

Schäden kosten vier Prozent des BIP Wie der österreichische Vertreter an der Sitzung, Klaus Radunsky vom Umweltbundesamt schilderte, drohen der Welt durch den Klimawandel und Naturkatastrophen hohe Kosten. In diesem Jahrhundert müssten global gesehen jährlich ein bis vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Schäden aufgebracht werden. Für Österreich würde dies rein rechnerisch Ausgaben von bis zu zehn Milliarden pro Jahr bedeuten.

Mit-Autor Osvaldo Canziani warnte vor der Ausbreitung von Malaria und anderen Fieberkrankheiten. "Wir müssen weniger verbrauchen, weniger Abfall produzieren und nachhaltiger leben", forderte er. Die Ressourcen der Erde seien begrenzt: "Wenn alle Menschen in der Welt etwa auf dem Niveau meines Landes - Argentiniens - leben wollten, bräuchten wir vier Mal die Erde." Über einzelne Passagen des Berichts, der bei Sitzungsende noch nicht vorlag, hatten die Delegationen eine Nachtsitzung lang gestritten.

Menschliche Hauptverantwortung Der Anfang Februar in Paris vorgestellte erste Bericht stellt die Verantwortung des Menschen für die Erderwärmung so deutlich heraus wie kein Report zuvor: Als sehr wahrscheinliche Ursache des Temperaturanstiegs wird der von Menschen verursachte Ausstoß von Treibhausgasen genannt. Anders seien die Veränderungen in der Atmosphäre und den Weltmeeren sowie das Abschmelzen der Pole nicht zu erklären.

Pröll kritisiert US-"Blockadehaltung" Kritische Stimmen gab es auch aus Österreich: VP-Umweltminister Josef Pröll kritisierte die "Blockadehaltung" der Vereinigten Staaten. "Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass die Regierung der USA selbst nach der Erfahrung des Hurricane Katrina nicht wahrhaben will, was offenkundig ist: die Erderwärmung findet statt und ihre Folgen sind dramatisch", so Pröll. Unverständnis riefen die Interventionen auch bei Greenpeace hervor: "Die Welt ist kein US-amerikanischer Hinterhof, in der sich die Öl- und Kohlelobby die wissenschaftliche Wahrheit zurechtrücken dürfen", meinte Klimaexperte Erwin Mayer. Zusatzquelle: APA  ZURÜCK ZUR HAUPTSEITE

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Arme leiden am meisten unter Klimawandel

Unter dem Klimawandel haben nach Einschätzung der internationalen Experten vor allem die Armen zu leiden. Nach dem am Freitag in Brüssel veröffentlichten zweiten Teil des Weltklimaberichts gilt dies für die "armen Bevölkerungen auch in wohlhabenden Gesellschaften". Bei einem Anstieg der Temperaturen von zwei bis drei Grad Celsius seien in allen Weltregionen negative Folgen zu erwarten. Der Weltklimarat IPCC warnte in seinem Bericht vor einem dramatischen Artensterben: Bis zu 30 Prozent der Tier- und Pflanzenarten seien vom Aussterben bedroht, wenn die Temperaturen um 1,5 bis 2,5 Grad stiegen.

"Die armen Menschen sind die anfälligsten, und sie werden am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels getroffen", erklärte der IPCC-Vorsitzende Rajendra Pachauri. "Daraus entsteht eine weltweite Verantwortung." Der Bericht sagt voraus, dass Milliarden von Menschen durch den Klimawandel unter Wasserknappheit leiden werden und hunderten Millionen Menschen Nahrung fehlen wird. Betroffen sind demnach vor allem die ärmsten Weltregionen, die am wenigsten für die Erderwärmung durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe verantwortlich sind.

Die Tierschutzorganisation WWF hatte am Donnerstag am Rande des IPCC-Treffens gewarnt, der Klimawandel gefährde mehrere der größten Naturwunder der Welt und die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Dabei hatten die Naturschützer unter anderem den Amazonas-Dschungel, die von zahlreichen Fischen bevölkerten Korallen des Great Barrier Reef in Australien, aber auch Pandabären und Bengalische Tiger genannt.

Die Veröffentlichung des Berichts in Brüssel hatte sich am Freitag wegen Einsprüchen mehrerer Länder um einige Stunden everzögert. Nach einer Marathonsitzung sei aber "ein sehr gutes Dokument" entstanden, sagte IPCC-Chef Pachauri. Nach Angaben von Delegierten hatten die USA, China und Saudi-Arabien Abschnitte insbesondere zu den Wirkungen des Klimawandels als zu weitgehend beanstandet. In dem Streit ging es nicht um den Hauptteil des gut 1.400 Seiten dicken Berichts, sondern um die an politische Entscheidungsträger gerichtete "Zusammenfassung". Forscher klagten über die Einmischung der Politik.

Mit den dramatischen Ergebnissen seines ersten Berichts, der im Februar in Paris vorgestellt wurde, hatte der Weltklimarat international Bestürzung ausgelöst. Der Bericht sagt einen durchschnittlichen Temperaturanstieg von bis zu 6,4 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts vorher. Im zweiten Teil wurden nun die Regionen vorgestellt, die in den kommenden Jahrzehnten besonders unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden werden. Befürchtet werden Dürren, Überschwemmungen und zunehmender Mangel an Trinkwasser in jetzt schon heißen Regionen, die stärkere Verbreitung von Krankheiten.

Den dritten und letzten Teil ihres Weltklimaberichts wollen die Forscher Anfang Mai präsentieren. Dann wollen sie Lösungsvorschläge unterbreiten, um die Folgen des Klimawandels abzumildern. Am 17. April wird der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York erstmals über den Klimawandel debattieren. Die Diskussion soll von der britischen Außenministerin Margaret Beckett geleitet werden, wie der britische UN-Botschafter Emyr Jones Parry ankündigte.

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