D A S K L I M A S Y S T E M V E R S T E H E N
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1 Einleitende Bemerkungen zum Klimawandel
4 Wie werden sich die Treibhausgaskonzentrationen in Zukunft ändern?
5 Wie wird sich das Klima ändern?
6 Hat der Klimawandel schon begonnen?
7 Rückschlüsse aus Klimamodellen
8 Rückschlüsse aus früheren Klimaverhältnissen
WICHTIG ! Bemerkung zu den nachfolgenden Texten in den weiteren Kapiteln: Leider können Umlaute und das scharfe ß in der vorliegenden Version auf Deutsch nicht dargestellt werden, da diese übersetzt und dateikonvertiert ist. Scrollen Sie nach unten zu den Kapiteln.
V O R W O R T :
Die größte globale Bedrohung, mit der sich die Menschheit heutzutage konfrontiert sieht,
besteht darin, daß unsere wirtschaftlichen Aktivitten zu einer globalen Erwrmung des Klimas
führen könnten . ein Prozeß, der schwerwiegende Konsequenzen für das gesamte Ökosystem
Erde und fr das Leben der Menschen in reichen wie in armen Lndern htte.
Die zu erwartenden Folgen . steigende Meeresspiegel, erschpfte landwirtschaftliche
Ressourcen, eine Abnahme der Wasservorrte, grere Gesundheitsrisiken, extrem
unbestndige Wetterverhltnisse, soziale Spannungen . legen nahe, da sowohl entwickelte
als auch Entwicklungslnder gute Grnde haben, dem Klimawandel mit Sorge entgegenzublicken.
Viele Wissenschaftler vermuten, da die jngst in unterschiedlichen Teilen der Erde beobachteten
Temperaturanstiege und Vernderungen bei den Klimaschwankungen die ersten Anzeichen
eines solchen globalen Klimawandels sein knnten.
Es steht viel auf dem Spiel. Wir knnen nicht zulassen, da die Systeme, die die Grundlage
allen menschlichen Lebens bilden, irreversibel geschdigt werden, weil die Kosten fr zuknftige
Anpassungsmanahmen untragbar wren.
Vor diesem Hintergrund geht das Kyoto-Protokoll der Klimakonvention ber den bloen Ruf
nach Manahmen hinaus. Es setzt vielmehr auf rechtsverbindliche Verpflichtungen, um die in
den Industrielndern seit nunmehr 150 Jahren anhaltende Zunahme der Schadstoffemissionen
zu stoppen und schlielich rckgngig zu machen.
Die politischen Entscheidungstrger sind nun aufgefordert, die ihnen zur Verfgung stehenden
vielfltigen Anstze fr .Win-win.-Lsungen . d.h. Lsungen, die fr alle Beteiligten von Vorteil
sind . zu verbessern und umzusetzen. Die Abschaffung kontraproduktiver Anreize und
Subventionen, die Beseitigung von Hindernissen fr mehr marktwirtschaftliche Effizienz und
die Frderung von Investitionen fr eine bessere Energieauslastung knnen Emissionen
reduzieren und sich gleichzeitig positiv auf die Wirtschaft des jeweiligen Landes auswirken.
konomen knnen den politischen Entscheidungstrgern bei der Analyse von .Win-win.-
Strategien, Marktmechanismen und anderen Lsungsanstzen von groem Nutzen sein. Im
Rahmen des Protokolls von Kyoto sind Regierungen erstmals bereingekommen, sich zur
Umsetzung ihrer Verpflichtungen wirtschaftlicher Instrumente zu bedienen. Die Entwicklung
solcher Instrumente wird den beteiligten Interessengruppen mehr Mglichkeiten erffnen,
kosteneffiziente Lsungen zu finden.
Eine der wichtigsten Aufgaben der politischen Entscheidungstrger wird es sein, das kreative
Potential der Wirtschaft, der Behrden vor Ort und der Zivilgesellschaft zu mobilisieren. Die
Wirtschaftsfhrer mssen berzeugt werden, ihre Investitions- und Marketingstrategien
anzupassen und energieeffizientere Fahrzeuge, Konsumgter und Produktionsprozesse zu
entwickeln. Auf der Ebene der Behrden und der Brger vor Ort sollte das Protokoll von Kyoto
als Signal fr die Notwendigkeit einer energieeffizienteren und umweltfreundlicheren Gestaltung
des stdtischen Verkehrswesens, des ffentlichen Wohnungsbaus und der Stadtplanung
verstanden werden.
Am wichtigsten aber ist, da die einzelnen Haushalte selbst zur Reduzierung ihrer Emissionen
beitragen, indem die Verbraucher den ihnen zur Verfgung stehenden Entscheidungsspielraum
nutzen und ihren persnlichen Lebensstil entsprechend ausrichten.
Einleitende Bemerkungen zum Klimawandel (1)
Bei den Aktivitten des Menschen entstehen Treibhausgase, die in die Atmosphre
entweichen. Kohlendioxid entsteht, wenn fossile Brennstoffe zur Energieerzeugung verwendet
und Wlder gefllt und durch Brandrodung zerstrt werden. Methan und Distickstoffoxid werden
durch landwirtschaftliche Aktivitten und nderungen in der Bodennutzung sowie aus anderen
Quellen freigesetzt. Knstliche chemische Substanzen, sogenannte halogenierte
Kohlenwasserstoffe (FCKW, H-FKW, FKW), und andere langlebige Gase wie zum Beispiel
Schwefelhexafluorid (SF6) entstehen bei industriellen Prozessen, whrend das bodennahe
Ozon indirekt durch Autoabgase verursacht wird.
u Der Anstieg der Treibhausgase wird aller Voraussicht nach zu Klimanderungen
fhren. Diese Gase absorbieren Infrarotstrahlung und schrnken damit den Flu der natrlichen
Energie durch das Klimasystem ein. Das Klima mu sich in irgendeiner Weise an die
.dickere Decke. von Treibhausgasen anpassen, um das Gleichgewicht zwischen der Einstrahlung
von Sonnenenergie und der Abstrahlung von Energie in den Weltraum aufrechtzuerhalten.
u Klimamodelle sagen einen globalen Temperaturanstieg um etwa 1C bis 3,5C bis
zum Jahr 2100 voraus. Diese voraussichtliche nderung ist einschneidender als jeder
Klimawandel in den letzten 10000 Jahren. Die Prognose beruht auf den gegenwrtigen
Emissionstrends sowie auf der Annahme, da nichts zur Verringerung der Treibhausgasemissionen
unternommen wird. Noch herrscht groe Ungewiheit hinsichtlich des Umfangs
und der Folgen des Klimawandels, vor allem auf regionaler Ebene. Aufgrund des
Verzgerungseffekts der Meere reagieren die Oberflchentemperaturen nicht sofort auf
Treibhausgasemissionen, weshalb sich das Klima noch jahrzehntelang ndern wird, nachdem
sich die Konzentrationen in der Atmosphre lngst stabilisiert haben. Unterdessen deuten
alle Anzeichen in ihrer Gesamtheit darauf hin, da das Klima mglicherweise schon begonnen
hat, auf die bisherigen Emissionen zu reagieren.
u Der Klimawandel wird die globale Umwelt wahrscheinlich erheblich beeintrchtigen.
Allgemein gilt, da das Schadensrisiko umso grer ist, je schneller sich das Klima ndert.
Es wird erwartet, da der mittlere Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um 15 bis 95
Zentimeter ansteigt, was zur berflutung tiefliegender Gebiete und anderen Schden fhren
wird. Klimazonen (und damit kosysteme und landwirtschaftlich genutzte Gebiete) knnten
sich in den mittleren Breiten um 150 bis 550 Kilometer zu den Polen hin verlagern. Wlder,
Wsten, natrliches Weideland und andere unbewirtschaftete kosysteme wren neuen
klimatischen Belastungen ausgesetzt. Viele dieser Gebiete wrden in der Folge zurckgedr
ngt oder zerteilt, und einzelne Arten wrden aussterben.
u Auf die menschliche Gesellschaft kommen neue Risiken und Belastungen zu. Eine
globale Gefhrdung der Nahrungsmittelversorgung ist wohl nicht zu befrchten, doch werden
einige Regionen voraussichtlich unter Nahrungsmittelknappheit und Hungersnot zu leiden
haben. Auch die Wasserreserven werden betroffen sein, wenn sich die Niederschlags- und
Verdunstungsmuster weltweit ndern. Physische Infrastrukturen knnten Schaden nehmen,
insbesondere durch den Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterereignisse.
Wirtschaftliche Aktivitten, Siedlungsgebiete und die Gesundheit des Menschen werden
auf vielfltige Weise direkt und indirekt in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Armen und
Benachteiligten werden am anflligsten fr die Auswirkungen des Klimawandels sein.
u Menschen und kosysteme werden sich an die zuknftigen Klimabedingungen anpassen
mssen. Aufgrund frherer und heutiger Emissionen mu sich die Erde bereits bis
zu einem gewissen Grad auf Klimanderungen im 21. Jahrhundert einstellen. Zur Anpassung an die Folgen
bedarf es eines eingehenden Verstndnisses der soziokonomischen und der natrlichen Systeme, ihrer Empfindlichkeit
gegenber Klimanderungen und ihrer natrlichen Anpassungsfhigkeit. Es gibt viele Strategien
zur Anpassung an die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels.
u Zur Stabilisierung der Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphre bedarf es groer
Anstrengungen. Wenn sich der gegenwrtige Trend fortsetzt, werden sich die steigenden Treibhausgasemissionen
auf das Klima bis zum Jahr 2030 insgesamt so auswirken wie eine Verdoppelung der
vorindustriellen CO2-Konzentration und bis zum Jahr 2100 zumindest wie eine Verdreifachung dieses Werts.
Ein Einfrieren der CO2-Emissionen auf ihrem derzeitigen Niveau wrde die Verdoppelung der CO2-Konzentration
bis zum Jahr 2100 hinauszgern. Der Treibhausgasaussto mte letztendlich auf rund 30 Prozent des
derzeitigen Niveaus gesenkt werden, damit sich die CO2-Konzentration irgendwann in der Zukunft auf dem
doppelten Wert einpendelt. Da die Weltwirtschaft unaufhrlich expandiert und die Weltbevlkerung laufend
zunimmt, wren dazu allerdings eine wesentlich effizientere Energieausnutzung und grundlegende nderungen
in anderen Wirtschaftssektoren notwendig.
u Mit der Klimakonvention stellt sich die internationale Gemeinschaft dieser Herausforderung. Die
Konvention von 1992, die mittlerweile ber 175 Mitglieder hat, soll bewirken, da sich die Treibhausgaskonzentrationen
auf einem ungefhrlichen Niveau stabilisieren. Sie verpflichtet die entwickelten Lnder, Manahmen
zu ergreifen, um ihre Emissionen bis zum Jahr 2000 auf das Niveau von 1990 zurckzufhren. Darber hinaus
fordert die Konvention von allen Lndern, da sie ihre Emissionen reduzieren, einschlgige Informationen sammeln,
Strategien zur Anpassung an die Klimanderungen entwickeln und in den Bereichen Forschung und Entwicklung
von Technologien zusammenarbeiten.
u Das 1997 verabschiedete Protokoll von Kyoto wird grere Anstrengungen fr die Zeit nach dem
Jahr 2000 erforderlich machen. Die Vertragsparteien der Konvention sind bereingekommen, da die
entwickelten Lnder sich rechtsverbindlich verpflichten, ihre gemeinsamen Emissionen von sechs Treibhausgasen
innerhalb des Zeitraums 2008 bis 2012 gegenber dem Niveau im Jahr 1990 um mindestens 5 Prozent zu
reduzieren. Das Protokoll richtet auerdem ein System zum Handel von Emissionen sowie einen .Mechanismus
fr umweltvertrgliche Entwicklung. ein.
u Kurz- und mittelfristig gibt es viele Mglichkeiten zur Reduzierung der Emissionen. Die politischen
Entscheidungstrger knnen eine effizientere Nutzung der Energie und andere klimaschonende Trends sowohl
im Hinblick auf das Angebot als auch auf den Verbrauch von Energie frdern. Die grten Energieverbraucher
sind Industriebetriebe, Haushalte, Bros, Fahrzeuge und landwirtschaftliche Betriebe. Die Effizienz kann
weitgehend durch die Vorgabe geeigneter wirtschaftlicher und rechtlicher Rahmenbedingungen fr Verbraucher
und Investoren gesteigert werden. Solche Rahmenbedingungen sollten kostenwirksame Manahmen, die besten
aktuellen und zuknftigen Technologien sowie sogenannte .no regrets.-Lsungen frdern, d.h. also Modelle, die
unabhngig vom Klimawandel wirtschaftlich und umweltpolitisch sinnvoll sind. Eine wichtige Rolle spielen ferner
Steuern, Verordnungen ber Grenzwerte, handelbare Emissionsgenehmigungen, Informationsprogramme,
freiwillige Klimaschutzprogramme und die schrittweise Abschaffung kontraproduktiver Subventionen. Von
Bedeutung sind darber hinaus nderungen in eingespielten Verhaltensmustern und der Lebensweise der
Menschen, von der besseren Planung des ffentlichen Verkehrs bis hin zur Umstellung privater Gewohnheiten,
etwa wenn es darum geht, das Licht in ungenutzten Rumen abzuschalten.
u Die Energieausbeute kann in den nchsten 20 bis 30 Jahren ohne zustzliche Kosten gegenber dem
heutigen Stand um 10 bis 30 Prozent gesteigert werden. Einige Forscher sind der Meinung, da in diesem
Zeitraum und darber hinaus noch weit grere Steigerungen mglich sind. Verbesserungen gegenber der
jetzigen Ausgangslage knnen mit heutigem Wissensstand und mit den derzeit besten verfgbaren Techniken
in allen wichtigen Wirtschaftszweigen erzielt werden. Auf lngere Sicht wird es mglich sein, die Emissionen in
der Industrie auf nahezu Null zu reduzieren . mit allen Vorteilen fr Wirtschaft und Umwelt, die sich daraus
ergeben.
u Es ist von entscheidender Bedeutung, die Unsicherheitsfaktoren in bezug auf den Klimawandel, seine
Auswirkungen und die Kosten fr gegensteuernde Manahmen zu reduzieren. Inzwischen muss versucht
werden, die Sorge um die Risiken und mglichen Schden mit dem Streben nach wirtschaftlicher Entwicklung
in Einklang zu bringen. In diesem Sinne scheint die im Hinblick auf den Klimawandel vernnftigste Lsung in
einem Katalog aufeinander abgestimmter Manahmen zur Emissionsbegrenzung, zur Anpassung an die
Auswirkungen und zur Frderung der wissenschaftlichen, technologischen und soziokonomischen Forschung
zu bestehen.
Quelle: Vereinte Nationen ( UNO), Informationsblätter zum Klimawandel
HG.: Informationsstelle für Übereinkommen (IUC), UNEP
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Die Konsequenzen ziehen...
9 Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels
10 Landwirtschaft und Sicherung der Nahrungsmittelversorgung
11 Meeresspiegel, Ozeane und Kstengebiete
12 Artenvielfalt und kosysteme
13 Wasservorrte
14 Die menschliche Gesundheit
15 Infrastruktur, Industrie und Siedlungsgebiete
16 Klimakatastrophen und extreme Wetterereignisse
Die Klimakonvention
17 Die internationale Reaktion auf den Klimawandel: Ein geschichtlicher Rueckblick
18 Die Klimakonvention
19 Die Konferenz der Vertragsparteien (COP)
20 Weitergabe und berprfung wichtiger Informationen
21 Das Protokoll von Kyoto
Reduzierung der Treibhausgasemissionen
22 Wie durch menschliche Aktivitten Treibhausgase entstehen
23 Die Begrenzung der Emissionen: Eine Herausforderung fr politische Entscheidungstrger
24 Ausarbeitung kostenwirksamer Strategien
25 Neue Energietechnologien und energiepolitische Manahmen
26 Neue Verkehrstechnologien und verkehrspolitische Manahmen
27 Neue Wege in der Land- und Forstwirtschaft
28 Finanzierung der in der Konvention vorgesehenen Manahmen
29 Weltweite Zusammenarbeit im Bereich der Technologie
Zahlen und Fakten
30 Daten der Treibhausgasemissionen und -Quellen
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